Das erste Mal, dass ich hier etwas schreibe. Bruder Dirk hat mich darum gebeten und es hat eine Weile gedauert, bis ich mich überwinden konnte. Wenn
wir ins Internet gehen sehen wir überall Leute, die ihre Meinung kundtun; was sollte ich da positives beitragen können...
Es war interessant meine Gedanken zu beobachten, wie sie nach dem Gespräch mit Dirk kamen und vergingen. Und dann kam mir der Gedanke, dass vielleicht genau das der Unterschied sein könnte.
Während viele Leute ihren Regungen ungefiltert und oftmals viel zu laut Ausdruck verleihen, warte ich normalerweise ein klein bisschen länger.
Don't get me wrong, ich bin weit von Perfektion entfernt. Oftmals beiße ich mir auf die Zunge oder denke bei meinen Bettkantengesprächen: "Das hätte ich anders sagen sollen". Aber ich mache
weiter mit meiner Arbeit, meiner inneren Arbeit. Mein Ziel ist gesetzt und gleichzeitig kann ich meine Menschlichkeit akzeptieren.
Und genau hier liegt das Thema, welches ich heute zu Papier bringen möchte. Vor einigen Tagen haben wir in meinem kleinen Bergdorf einen Weg gereinigt und aufgeräumt, der von Wildschweine
durchwühlt wurde. Ein paar Leute aus dem Dorf kamen zusammen und wir haben uns an einem sonnigen Donnerstag-Morgen an die Arbeit gemacht. Es war harte Arbeit, die Mauer neben dem Weg war
stellenweise eingebrochen und die Wildschweine haben kraterhafte Löcher in die Erde gegraben. Aber der Erfolg war schnell sichtbar. Mit vereinter Kraft haben wir den Weg bis hinunter zur Quelle
herausgeputzt.
Nun, man kann sagen: "Schön, in einem kleinen Dorf ist ein Weg neu gemacht, aber was hilft das mit den echten, großen Problemen auf dieser Welt?"
Lange Zeit habe ich selbst so gedacht, habe auf die Welt gezielt und wollte ein "Weltverbesserer" werden. Denn es stimmt, unsere Welt ist im stetigen Wandel und allzuoft sind all diese Probleme
mit denen wir in den Medien konfrontiert werden einfach überwältigend. Ein kleines Büchlein hat in mir dabei große Veränderung gebracht: Die Enchiridion. Der erste Satz lautet wie folgt
(Frei übersetzt und interpretiert):
"Es gibt Dinge, über die wir Macht haben und es gibt Dinge, über die wir keine Macht haben."
Und damit kommen wir zu einer ganz simplen Wahrheit: Wir können diese Welt nicht verändern! Aber wir können uns verändern.
Und wenn wir uns ändern, dann verändert sich die Welt um uns herum ebenfalls.
Wenn ich dir diese kleine Reflektion mitgeben darf: Was kannst du konkret tun? Worüber hast du Kontrolle?
Nimm diese Frage mit in dein nächstes "Problem", tritt einen Schritt zurück und lass die Frage wirken und ich kann dir versprechen, auf einmal sieht das Ganze viel kleiner aus :)
Ich hoffe von Herzen, dass meine Worte irgendwo in dir resonieren und falls nicht, dann lass sie einfach wieder los!
Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag mit vielen kleinen Freuden.
Bruder Thientri