Meine Lieben!
Und erneut wird das Weihnachtsfest vom “Corona-Stern“ überschattet und geprägt sein!
Über allem schwebt
der Stern, der Dunkelheit statt Licht verströmt,
der Stern, der Beschränkung statt Erlösung nachsichzieht,
der Stern, der Angst statt Freude weckt,
der Stern, der Tod statt Leben bringt!
So erfahren und betrachten wir das Virus der herrschenden Pandemie. Verluste, Ängste, Nöte und Sorgen begleiten unser Leben und erschweren es.
Doch gleichzeitig wächst in uns etwas, was unsere satte Wohlstandsgesellschaft wohl verlernt hatte: Die Sehnsucht!
Die Sehnsucht nach Erlösung und Befreiung; die Sehnsucht nach Rettung!
Sehnsucht, eine starke, kreative Kraft, die in der Krise noch Neues und Gutes entdecken lässt und das Negative umzukehren weiß. Es heißt ja, nichts ist so schlecht, dass man nicht noch etwas
Gutes daran finden könnte! Alles Schlechte birgt doch immer eine Chance in sich, eine Chance der Erneuerung und der Veränderung! Aus diesem Blickwinkel heraus, habe ich den uns bedrohenden
„Corona-Stern“ einmal versucht zu betrachten.
Man könnte ihm auch folgende Namen verleihen:
Stern der Demut,
der uns lehrte wie armselig klein, verletzlich, unbedeutend und vergänglich der Mensch doch ist.
Stern der Bescheidenheit,
der uns lehrte, dass Reichtum, Macht und Wohlstand nicht alles ist im Leben, sondern Gesundheit und Wohlergehen.
Stern der Ruhe und Besinnlichkeit,
der uns wieder mehr Zeit für uns, für einander und Gott schenkte.
Stern der Kreativität,
der uns neue Wege und Formen zu menschlicher Nähe suchen und finden ließ.
Stern der Weisheit,
der uns das hohe Gut der Freiheit und der Gemeinschaft wieder zu schätzen lehrte.
Stern der Offenheit,
vor dem alle gleich sind ohne Ansehen der Person, der Kultur, der Religion, der Nationalität und des Status.
Klingen diese „Stern-Namen“ nicht sehr christlich?
Nun, vielleicht ist diese oben genannte positive Betrachtungsweise des „Corona-Sterns“ auch die Sicht Gottes auf diese Welt mit all der Dunkelheit menschlicher Existenz?! Ja, auch er kam in die
Dunkelheit, um das Gute zu suchen, zu fördern und zu beleben, auf dass die Sehnsucht der Völker auf Heil gestillt würde.
Er, Gott, schaut stets zuerst auf das Gute im Menschen – mag es auch noch so gering sein! In seiner Menschwerdung machte er sich auf, eben diese kleinen Funken der Liebe im Menschen zu suchen und
neu zu entfachen, das Ruder herumzureißen zu unserem Heil! Ja, bei Gott hat jeder und jedes eine Chance, machen wir es ihm gleich und nutzen wir die
Pandemie in diesem Sinne. So wird sich vielleicht der uns bedrohende "Corona-Stern“ zu einem Stern verwandeln, der „allen leuchtet, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes“ (aus dem Benedictus)!
Hören wir auf, die pandemische Dunkelheit durch unsere allein pessimistische Betrachtungsweise zu vertiefen, sondern halten wir Ausschau nach den Chancen, die sie uns bietet. Ergreifen wir diese
Chancen, damit auch uns in der Mitte der Nacht ein Licht erstrahlt!
Verse, frei nach einem flämischen Gedicht …
Durch die Pandemie, so unerwartet ist die Welt in der Misere;
das ist so anders als gedacht - ein Virus als Barriere.
Lass im Herzen Hoffnung blühen mit Mut und dem Vertrauen,
wieder neue Wege einzuschlagen, um Zukunft neu zu bauen.
Die Sterne bleiben scheinen als Widerschein von seinem Licht,
das Dunkel soll entschwinden, dem Gottessohn gibt neue Sicht!
Ich wünsche Euch ein gesegnetes Weihnachtsfest, den Frieden der Heiligen Nacht und viele Chancen und neue (Ein-) Sichten im kommenden, neuen Jahr
2022!
Bruder Dirk